Österreich : Deutschland
„Kücken“ oder „Küken“? Was ist richtig?
Die überraschende Antwort: Beides ist richtig.
„Kücken“ schreibt man in Österreich, „Küken“ in Deutschland.
Wir sind auf dem gesamten deutschsprachigen Buchmarkt vertreten, haben uns aber als burgenländischer Verlag bewusst dazu entschlossen, sogenannte „Austriazismen“ zu verwenden. Das sind jene Wörter, die in Österreich anders sind als in Deutschland. Wir schätzen die Vielfalt der deutschen Sprache und deren österreichische Eigenheiten sehr. Daher ist es uns wichtig, sie zu erhalten, die Leserinnen und Leser dafür zu sensibilisieren.
Doch nicht alle Austriazismen sind so gefinkelt wie das „Kücken“. Die meisten sind viel eindeutiger:
Wir essen keine Kartoffeln, sondern Erdäpfel. Keine Tomaten, sondern Paradeiser. Hackfleisch heißt bei uns Faschiertes. Wir machen uns kein Rührei zum Frühstück, sondern eine Eierspeis‘. Wir belegen kein Brötchen, wir schmieren uns ein Semmerl. Wenn österreichische Schüler/innen die Oberstufe abschließen, machen sie kein Abitur, sondern Matura. Abfall werfen wir in den Mistkübel. Im Geschäft werden wir gefragt, ob wir unseren Einkauf in einem Sackerl heimtragen wollen. Und eine Sachertorte wird traditionell mit Marillenlekwa gefüllt, dazu serviert man Schlagobers.
Der Unterschied zwischen Deutsch und Österreichisch geht natürlich noch viel weiter. Wahrscheinlich wird der Konjunktiv nirgendwo sonst so häufig gebraucht wie bei uns, und niemand hier würde auf die Idee kommen, den Genitiv zu verwenden. Schließlich gibt es für sowas den Dativ.