107 Tage Kreta
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107 Tage Kreta – Aussteigen auf andere Art
Die Liegestühle schon besetzt, das Essen schmeckt nicht und die kostbaren Tage rinnen dahin wie das immer häufiger konsumierte Bier. Der gemeinsame Familienurlaub auf Kreta droht an zu hohen Erwartungen zu scheitern, bietet aber genügend Zeit für wechselseitige Sticheleien zwischen Markus und Monika Gramlinger. Mit der Unentrinnbarkeit einer griechischen Tragödie steuern die beiden auf ihr Unglück zu.
„107 Tage Kreta“ bietet keine pastellfarbene Aussteiger-Romantik, sondern eine Geschichte über Selbstfindung, neu gewonnene Freiheit durch Verlust und männliche Kommunikationsdefizite.
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QuickBen –
Die österreichische Familie Gramlinger erlebt ihren jährlichen Urlaub auf Kreta. Aufgrund der enttäuschen Erwartungen beginnt es zu kriseln, aber der Roman bewegt sich hier noch dem gewohntem Terrain einer Urlaubs- und Familiensatire. Es geht um schwer vereinbare Lebensauffassungen und männliche Kommunikationsdefizite.
Dann jedoch steigt Markus Gramlinger, nicht ohne Zutun seiner Frau, aus dem Urlaub aus und die Geschichte bekommt mehrere unerwartete Wendungen. Wie bei Houellebecq sympathisiert man nicht mit der Hauptperson, sondern man leidet eher mit ihm mit, wenn er mit sich selbst zurückbleibt. Obwohl er nach einer Phase der Selbstfindung wie in einer griechischen Tragödie auf sein Unglück zusteuert, bleibt die Handlung trotzdem in jeder Phase glaubwürdig.
Der Erzählstil wechselt zwischen nüchtern, zynisch und in einzelnen Passagen auch fast poetisch. „107 Tage Kreta“ ist kein leichtes Wohlfühlbuch, aber jedenfalls ein Buch, das einen kaum kalt lassen kann.